Beitrag des Faches Ev. Religion zur gymnasialen Bildung und zur Persönlichkeitsentwicklung

Aus FLG Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
Evreligionlogo.jpg

Der evangelische Religionsunterricht erschließt jungen Menschen die religiöse Dimension der Wirklichkeit. Er begleitet die Schüler bei ihrer Sinnsuche, bei ihrem Fragen nach Gott und der Welt und hilft ihnen, religiös sprachfähig zu werden. Dabei bietet er kirchlich Beheimateten und Distanzierten gleichermaßen die Möglichkeit, mit der christlichen Tradition ins Gespräch zu kommen, unterschiedliche Glaubens- und Werthaltungen kennen und verstehen zu lernen, kritisch nach ihren Grundlagen und ihrer sinnstiftenden Funktion zu fragen und so einen persönlichen Standort zu finden und zu vertreten.

Im Religionsunterricht geht es darum, die religiösen Voraussetzungen zu vermitteln und zu stärken, die für die Mündigkeit der Schüler wichtig sind. In folgenden Bereichen spielt religiöse Kompetenz eine wichtige Rolle:

- im Bereich der persönlichen Lebensgeschichte:

Die Begegnung mit reflektierten Glaubensvorstellungen soll die Schüler anregen, sich im Kontext ihrer Lebensgeschichte mit den eigenen Lebensmöglichkeiten, Fähigkeiten und Grenzen auseinander zu setzen und ein verantwortungsfähiges Selbst zu entwickeln.

- im Bereich der religiösen Praxis:

Indem die Schüler unterschiedliche religiöse Ausdrucksformen und Rituale kennen lernen und erproben, können sie sich ihrer religiösen Prägungen bewusst werden und Erfahrungen mit Spiritualität machen. Zugleich sollen sie fähig werden, sich in der Vielfalt religiöser Angebote zurechtzufinden sowie religiöse Vorgänge und Phänomene von einer christlichen Perspektive aus kritisch zu sichten und einen eigenen Standpunkt einzunehmen.

- im kulturellen Bereich:

In der Begegnung mit den vielfältigen geschichtlichen Einflüssen des Evangeliums auf Kultur und Gesellschaft sowie in der Begegnung mit fremden Religionen und Kulturen sollen die Heranwachsenden fähig werden, den Zusammenhang zwischen Religion und Kultur zu bedenken und so ihre Wahrnehmungs- und Urteilsfähigkeit zu schulen.

- im sozialen und ethischen Bereich:

Ausgehend vom befreienden Charakter der christlichen Botschaft sollen die Schüler über dem Glauben gemäße Lebensformen und über eine ihm gemäße ethische Praxis nachdenken. Dabei sollen sie die Bereitschaft entwickeln, Verantwortung für Einzelne wie für die Gemeinschaft zu übernehmen und sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.

- im Bereich des Politischen:

Indem der evangelische Religionsunterricht den Blick der Schüler für Fragen sozialer und globaler Gerechtigkeit weitet und historische Zusammenhänge klärt, aber auch indem er die Auseinandersetzung mit anderen Weltanschauungen fördert, leistet er einen wesentlichen Beitrag zur politischen und interkulturellen Bildung.

- im Bereich der Ästhetik:

Der Religionsunterricht vermittelt ästhetische Kompetenz, indem er die Jugendlichen, auch durch Verlangsamung des Lernens, zum genaueren und sensibleren Wahrnehmen anregt, indem er ihre Kreativität weckt und ihre ästhetische Urteilsfähigkeit stärkt. Dies kann geschehen im eigenen Gestalten sowie im Umgang mit vielfältigen religiösen Sprach- und Ausdrucksformen, z. B. in Architektur, Literatur, Musik, Bildender Kunst, Theater, Film und Medien.



Zurück zur Ev. Religion-Hauptseite