Charlotte Knobloch am FLG: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 17. April 2013, 07:46 Uhr

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Können fast 100 Schüler über eine Stunde lang mucksmäuschenstill sein? Ja, sie können. Als die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte Knobloch, ihre Lebensgeschichte erzählt, hätte man in der Aula des Franz-Ludwig-Gymnasiums Bamberg eine Stecknadel fallen hören. „Das große Interesse hat mich sehr gefreut“, sagte Staatssekretärin Melanie Huml, auf deren Einladung hin Knobloch nach Bamberg gekommen war. Huml hatte alle Schulen in ihrem Stimmkreis eingeladen. „Die Rückmeldungen waren enorm, jedoch mussten wir die Teilnehmerzahl begrenzen, damit eine Diskussion zustande kommen kann“, so Huml. „Begegnungen mit Zeitzeugen finde ich persönlich immer sehr beeindruckend, und diese Erfahrung wollte ich auch Schülern aus der Region Bamberg ermöglichen“, begründet Huml ihr Engagement und traf voll ins Schwarze. Die Schüler lauschen gebannt, als Knobloch prägende Kindheits- und Jugenderlebnisse während des Holocausts detailliert und eindringlich schildert. Als ein „Wunder mit Gottes Hilfe“ erklärt Knobloch ihr Überleben, das sie dem Weitblick ihres Vaters, dem Mut Einzelner und einem glücklichem Zufall verdankt. Eine ehemalige Hausangestellte ihrer Verwandten hatte sie bei sich im fränkischen Arberg aufgenommen und Jahre lang als ihr uneheliches Kind ausgegeben, um ihre wahre Identität zu verschleiern. Insbesondere mit ihrer Offenheit, auch während der anschließenden, durchaus politischen Diskussion, beeindruckt die beinahe 80-jährige Dame die Schüler. Mit klaren Worten, ohne Ausflüchte, reagiert Knobloch auf Fragen nach der Beschneidungsdiskussion oder dem Israel-Palästina-Konflikt. Ein Tabuthema gibt es nicht. Ihren Besuch in Bamberg beendet Knobloch mit einer Bitte an die junge Generation: „Engagieren Sie sich für Ihr Land, das Land ist es wert. Sie können stolz sein auf Ihr Land. Engagieren Sie sich politisch. Es gibt genügend demokratische Parteien, in denen Sie etwas tun können für Ihr Land. Kritisieren Sie nicht nur, handeln Sie auch.“ "Mein herzlicher Dank gilt auch dem Franz-Ludwig-Gymnasium Bamberg, insbesondere Schulleiter Martin Rohde und Lehrerin Julia Behr für ihre tolle Unterstützung. Die Aula des FLG bot den idealen Rahmen für unsere Gesprächsrunde", so Huml.

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