Ph10Schulheft
Inhaltsverzeichnis
0. Wiederholung
1. Elektromagnetismus
1.1 Magnetisches und elektrisches Feld
Magnete und ihre Eigenschaften
Ein Magnet ist ein Körper, der die sogenannten ferromagnetischen Stoffe (Eisen, Nickel, Kobalt und einige bestimmte Legierungen) anzieht.
Jeder Magnet hat mindestens zwei magnetische Pole, den Nord- und Südpol. Dabei ist der Nordpol der Pol, der bei freier Aufhängung des Magneten nach Norden zeigt.
Gleichnamige Magnetpole stoßen sich ab und ungleichnamige Magnetpole ziehen sich an! |
(siehe Permanentmagnetismus bei LeiFi-Physik)
Jedes Magnetfeld lässt sich mithilfe eines Feldlinienbildes modellhaft veranschaulichen. Die Feldlinien verlaufen außerhalb des Magneten vom Nord- zum Südpol und schneiden sich nicht. Am Feldlinienbild kann man erkennen, in welcher Richtung Kräfte auf kleine Magnete im Magnetfeld wirken.
Magnetfelder stromdurchflossener Leiter
Um stromdurchflossene Leiter (auch um stromdurchflossene Spulen) existiert ein Magnetfeld.
Der Zusammenhang zwischen technischer Stromrichtung und der Richtung des Magnetfeldes lässt sich mit der "Rechte-Faust-Regel" darstellen:
Wenn der abgespreizte Daumen der rechten Hand in die technische Stromrichtung zeigt, so gibt die Richtung der anderen Finger die Richtung des Magnetfeldes an. |
(siehe Ströme und magnetisches Feld bei LeiFi-Physik)
Die Stärke des Magnetfelds einer stromdurchflossenen Spule kann man vergrößern, indem man
- die Stromstärke in der Spule erhöht,
- die Windungszahl der Spule größer wählt,
- eine kürzere Spule (mit gleicher Windungszahl) nimmt,
- einen Eisenkern in die Spule bringt.
Die Lorentzkraft
Auf einen stromdurchflossenen Leiter in einem Magnetfeld wirkt eine Kraft.
Ist dabei die Magnetfeldrichtung senkrecht zum Stromfluss, so ergibt sich die Richtung der Kraft nach der "Rechte-Hand-Regel":
Daumen in technischer Stromrichtung (von + nach -) (Ursache) und
Zeigefinger in Magnetfeldrichtung (von Nord nach Süd) (Vermittlung) ==> Mittelfinger zeigt in Richtung der Kraft auf den Leiter (Wirkung) |
(siehe Kraft auf stromführende Leiter im Magnetfeld bei LeiFi-Physik)
Diese Erscheinung nennt man elektromotorisches Prinzip, welches z.B. bei elektrischen Messgeräten (Drehspulinstrument), bei Lautsprechern oder beim Elektromotor genutzt wird.
(siehe Elektromotor-Applet von Walter Fendt)
Man nennt die Kraft, die auf bewegte Ladungsträger in einem Magnetfeld wirkt, die Lorentzkraft.
(siehe Lorentzkraft bei LeiFi-Physik)
So wird z.B. der Elektronenstrahl in einer Fernsehbildröhre mit dem Magnetfeld stromdurchflossener Spulen abgelenkt.
(siehe Röhrenfernseher bei LeiFi-Physik)
Elektrische Ladung
Die Ladung eines Elektrons (negativ) und die Ladung eines Protons (positiv) ist die kleinste frei vorkommende Ladung - die sogenannte Elementarladung:
Ein Atom mit genauso viel Elektronen in der Atomhülle wie Protonen im Atomkern ist also elektrisch neutral.
Körper mit Elektronenüberschuss sind negativ geladen, während bei einem positiv geladenen Körper Elektronenmangel herrscht.
Die elektrische Ladung Q eines Körpers wird in der Einheit C ("Coulomb") angegeben.
Gleichnamige Ladungen stoßen sich ab und ungleichnamige Ladungen ziehen sich an! |
(siehe Ballons und statische Elektrizität bei PhET)
Das elektrische Feld
Im Raum um einen elektrisch geladenen Körper existiert ein elektrisches Feld. Es lässt sich mithilfe eines Feldlinienbildes modellhaft veranschaulichen. Die elektrischen Feldlinien verlaufen vom positiv geladenen Körper zum negativ geladenen Körper, schneiden sich nicht und stehen immer senkrecht zur Leiteroberfläche. Am Feldlinienbild kann man erkennen, in welcher Richtung Kräfte auf kleine positiv geladene Teilchen im elektrischen Feld wirken.
(siehe Elektrisches Feld - Feldlinien bei LeiFi-Physik)
Auf elektrisch geladene Teilchen wirkt in einem elektrischen Feld eine Kraft, sie werden also beschleunigt bzw. gebremst (Anwendung bei Elektronenstrahlröhre bzw. Oszilloskop).
(siehe Bewegte Ladungen in Feldern bei LeiFi-Physik)
1.2 Elektromagnetische Induktion
Wie kann elektrische Energie (Strom) erzeugt werden? Eine Antwort gibt das
Induktionsgesetz (nach Michael Faraday)
Ändert sich das Magnetfeld, das eine Leiterschleife (bzw. Spule) umfasst, so wird in dieser eine Spannung induziert.
Diese Induktionsspannung ist umso größer,
|
(siehe Elektromagnetische Induktion bei LeiFi-Physik oder siehe Elektromagnetische Induktion und Faradays Elektromagnetisches Labor bei PhET)
Richtung des Induktionsstroms (Regel von Lenz)
Der Induktionsstrom ist immer so gerichtet, dass er seiner Ursache entgegenwirkt. |
(siehe Lenzsche Regel bei LeiFi-Physik oder Lenz's Law by Michael W. Davidson and The Florida State University)
Wechselstromgenerator
(siehe Generator-Applet von Walter Fendt)
Eine Anordnung, bei der sich eine Spule in einem Magnetfeld dreht, wobei an der Spule eine Induktionsspannung abgegriffen wird, heißt Generator. Wechselt dabei die Polung der Spannung ständig, spricht man vom Wechselstromgenerator. In diesem rotiert eine Spule (Leiterschleife) gleichförmig in einem homogenen Magnetfeld, so dass eine sinusförmige Wechselspannung entsteht.
Transformator
Aufbau und Erklärung
Fließt ein Wechselstrom durch die Primärspule, so ändert sich mit der Frequenz des Wechselstroms auch das Magnetfeld durch die beiden Spulen. Daher wird in der Sekundärspule die Wechselspannung induziert.
Spannungen am Transformator
Für die Spannungen am (unbelasteten) Transformator gilt:
Mit einem Transformator lassen sich durch geeignete Wahl des Übersetzungsverhältnisses beliebig kleinere oder größere Wechselspannungen herstellen.
Stromübersetzung des Transformators
Im Idealfall () gilt für die Stromübersetzung:
Je größer die Stromübersetzung, desto kleiner die Spannungsübersetzung und umgekehrt!
Wirkungsgrad eines belasteten Transformators
(siehe Transformator bei LeiFi-Physik)