FLG erfolgreichste Forscherschule 2008 bei Jugend forscht: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 25. Juli 2017, 10:59 Uhr
Mit dem Frühstücksei aufs Treppchen beim Landeswettbewerb
Placet experiri oder: probieren wir´s einfach mal aus!
Unter dieses Motto kann man die vielfältigen Aktivitäten der knapp 20 Schülerinnen und Schüler des FLG stellen, die unter der Betreuung von StR Stefan Gärtig wieder eifrig - und überaus erfolgreich - am Jugend-forscht-Wettbewerb teilgenommen haben. Mit einem Scheck über 500 Euro wurde am Freitag in Forchheim die große Zahl der Beiträge - insgesamt zehn - honoriert.
Da die Forscher zudem drei Regionalsiege und vier Sonderpreise erringen konnten, hat das FLG damit alle anderen Bamberger Schulen weit hinter sich gelassen und darf sich sogar stolz und ganz offiziell „erfolgreichste Forscherschule beim Regionalwettbewerb Jugend forscht 2008“ nennen. Dafür gibt es zudem einen Flachbildfernseher der Firma Loewe als Preis. Die Präsentation der Ergebnisse und die Auszeichnungen durch den Regierungspräsidenten Wilhelm Wenning und seinen Vorgänger, Hans Angerer, fanden unter reger Medienbeteiligung statt: Oberfranken TV und sogar das Bayerische Fernsehen waren vertreten.
Der Biologie- und Chemielehrer Stefan Gärtig betreut die Jungforscher seit fünf Jahren und ist besonders darum bemüht, den Schülern naturwissenschaftliche Phänomene und Zusammenhänge auf altersgemäße Weise zu vermitteln. Dabei stehen im Rahmen des Jugend-forscht-Wettbewerbs natürlich die besonderen Ideen und Interessen der Schüler im Vordergrund, wie sie sich an den mit vier Sonderpreisen geehrten Arbeiten zeigten. So entwickelte ein Team aus der Klasse 6e (Lena Bernhard, Pia Brenneisen und Anne Reinhardt) ein windkraftgetriebenes, „luftiges Lego-Auto der Zukunft“, das sich sozusagen emissionsfrei fortbewegen kann. Für die Windstille im Kinderzimmer ist ein aufmontierter Dynamo mit Akku in Planung.
Einem eher der Schulrealität nahen Thema hatten sich Philipp Eichelsdörfer und Tobias Hartmann (6e) gewidmet: sie erforschten, mit welchen Hilfsmitteln die Tafeln in den Klassenzimmern am schnellsten und effektivsten zu putzen sind. Bei den vielen Versuchen zeigte sich, dass die optimale Kombination sogar eine billigere Lösung darstellt, zumindest im Vergleich mit den derzeit am FLG eingesetzten Materialien.
Über die richtige Ernährung wird ja in den Medien seit einigen Monaten besonders lebhaft diskutiert. Dies geht auch an unseren Schülern nicht vorbei, sodass Katharina Reuß und Clarissa Schneider (8b) Geschmacksprofile von unterschiedlichen Apfelsorten erstellt und in Umfragen getestet haben. Zwar findet sich in den Supermärkten nur eine verschwindend geringe Auswahl an Obstsorten, was mit den angeblichen Kundenwünschen begründet wird. Im Rahmen ihrer - auch durch Blindproben gestützten - Auswertung fanden die beiden Statistikerinnen jedoch heraus, dass den Testessern der hochwertige Apfel aus dem Bio-Anbau am besten schmeckte!
Wo und wie Kartoffeln am besten zu lagern sind, beobachtete Pia Amon aus der 6d, die sich mit verschiedenen Kartoffelsorten eindeckte und diese an verschiedenen Orten verstaute. Die jeweiligen Veränderungen der „tollen Knollen“ wurden anschließend dokumentiert. Wenig überraschend: der traditionelle Felsenkeller hält die Kartoffeln aufgrund seiner Temperatur und der hohen Luftfeuchtigkeit am längsten frisch.
Ein ähnliches Ergebnis ermittelte Johanna Sanke (6d), die sich der „Physik am Frühstückstisch“ anhand des Phänomens der immer zu rasch auskühlenden Frühstückseier widmete. Das beste der in Gläser gefüllten Warmhaltematerialien waren Gänsefedern: so konnte Johanna Sanke noch nach ca. 45 Minuten ein angenehm heißes Ei aus den guten alten Daunen fischen. Diese Forschungsarbeit, die auch sicher allen morgendlichen Zeitungslesern Erleichterung verschaffen wird, wurde mit einem Regionalsieg im Fach Physik in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ gewürdigt. Auf Landesebene konnte Johanna den 3. Platz in dem Fachbereich Phyik erzielen! Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen bayernweiten Erfolg!
Luisa Lunz und Selina Haderlein hatten ebenfalls einen Regionalsieg im Bereich Technik/Arbeitswelt erringen können. Angesichts des alltäglichen Ärgers mit gerissenen Schnürsenkeln oder deren aufgelösten Enden haben sie eine raffinierte, aber einfach aufgebaute Schnürsenkelbenadelungsmaschine entwickelt, durch die Schnürsenkel repariert werden können. Auf dem Landesentscheid erhielten die beiden Jungforscherinnen einen Sonderpreis von der Metallverarbeitenden Industrie für Ihre hervorragende Arbeit! Ihre geniale Idee des „Laceman“ haben sich die beiden bereits patentieren lassen. Anfragen von interessierten Investoren reicht der Betreuungslehrer Stefan Gärtig gerne an die erfolgreichen Jungforscher weiter.
In recht komplexe physikalische Zusammenhänge hat sich Maximilian Löschner mit seiner Facharbeit begeben, mit der den Regionalsieg im Fach Physik bei Jugend forscht erringen konnte. Er untersuchte „schwingende Metallplättchen und Wassertropfen“ und entdeckte dabei faszinierende Schwingungen an der Oberfläche und Strömungen innerhalb der Tröpfchen, welche er erfolgreich deutete und mathematisch beschrieb. In München beim Landesentscheid erhielt Johannes zudem einen der begehrtesten Sonderpreise: Ein 4-wöchiges Forscherpraktikum an einem renommierten Forschungs- und Innovationszentrum in Deutschland!
Trotz all der Preise und Ehrungen: es gilt auch das olympische Prinzip des Dabeiseins. Denn für jeden Teilnehmer war es ein tolles Erlebnis, Wettbewerbsluft zu schnuppern, einmal im Rampenlicht zu stehen.
Dies gilt auch für Jana Strätz, Therese Schießer und Mona Dietrich (7d) welche in der Kategorie Arbeitswelt untersuchten, wie man seine Wohnung am besten „mit Farben und Formen einrichtet“.
Hedwig Diekemper, Henrik Sommer, Marie-Theres Rastorfer (6d) gingen der verhaltensbiologischen Frage nach „Wie ehrlich ist Bamberg“, indem sie eine Geldbörse absichtlich verloren, um zu sehen, wie Passanten reagieren.
Anna Knörlein (10d), welche bereits zum dritten Mal erfolgreich dabei ist, ging dem mathematischen Problem auf den Grund: Tic, Tac, Toe – Glück oder Strategie?
All die vielen einfallsreichen Versuche und Ergebnisse zeigen, in welch hohem Maß wir im Alltag von chemischen, physischen, mathematischen und vielen anderen angeblich so langweiligen Phänomenen ständig und auf faszinierende Weise umgeben sind.
Wie immer gilt: Nächsten Jahr ist wieder zum 30. November Anmeldeschluss! Vielleicht bist auch Du dabei?!
Rupert Plischke und Stefan Gärtig