Exkursion Leistungskurs Geographie nach Myanmar: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 23. Oktober 2016, 17:08 Uhr
Eine besondere Reise: Große Exkursion mit Schülerinnen und Schülern des Leistungskurses Geographie nach Myanmar (Birma)
Bilder von der Exkursion (Veit Seidl)
Buddhistischer Mönch an der Shwedagon-Pagode in Yangon
Kleinere Stupas an der Shwedagon-Pagode
Blick auf die Shwedagon-Pagode
Teil der Reisegruppe bei der Besichtigung der Shwedagon-Pagode
Auf dem Markt im chinesischen Viertel von Yangon
Fahrt mit dem Circle Train durch Yangon
Fischer auf dem Inle-See im Shan-Hochland
Frauen beim Drehen birmesischer Zigarren ("cheroots")
Wohnhäuser auf Stelzen im Inle-See
Mittagspause am Inle-See
In der Tropfsteinhöhle von Pindaya mit ihren Tausenden von Buddhastatuen
Mönche des Mahagandayon-Klosters bei der Essensausgabe
Der Ochsenkarren ist auch heute noch ein wichtiges Transportmittel im ländlichen Myanmar
Transport von Teakholz auf dem Ayeyarwady-Fluss
Shwezigon-Pagode in Bagan
Blick über die Tempel um Pagoden von Bagan
Der Kursleiter des LK Geographie auf einem Tempel im Bagan
Sonnenuntergang über Bagan
Reisfeld am Ayeyarwady-Fluss nördlich von Yangon
Geographischer Hintergrund, Reisegruppe
"Entwicklungsländer unserer Erde" - so lautet das Leitthema des Leistungskurses Geographie im 3. Semester. Um die im Unterricht behandelten Themen vor Ort zu erleben, entschlossen sich zwei Schülerinnen und vier Schüler, zusammen mit drei begleitenden Lehrkräften (Dr. Annette Belke, Martina Joas und Leo Maier) ein exotisches Land Südostasiens zu bereisen: Myanmar (Birma). Die Exkursion in dieses "Land der Goldenen Pagoden" war eine Pionierreise: Noch nie zuvor hatten Schüler in Bayern die Gelegenheit, eine solche Fahrt zu unternehmen und sich mit den Gegebenheiten in einem der ärmsten Länder Asiens auseinanderzusetzen.
Vorbereitungen
Bereits vor dem Abflug nach Südostasien erfolgten im Rahmen von vorbereitenden Sitzungen Einblicke in die Sehenswürdigkeiten Myanmars und die Prägung des Landes durch den Buddhismus. Aber auch die politische Situation der ehemaligen britischen Kolonie kam nicht zu kurz: Seit mehr als 40 Jahren wird das Land von einer Militärregierung beherrscht, und anhand des Spielfilm "Rangun" wurden der Volksaufstand im August 1988 sowie der Aufstieg der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi erläutert.
Reiseverlauf 1
Am 18. Dezember 2004 war es dann soweit: Von Frankfurt flog die neunköpfige Gruppe über Bangkok nach Yangon, die Hauptstadt Myanmars. Neben dem üblichen Besichtigungsprogramm - besonders beeindruckend war die mit Gold überzogene Shwedagonpagode - unternahm die Reisegruppe eine Fahrt mit dem Circle Train durch Yangon, bei der die unterschiedlichsten Stadtteile durchquert wurden: Die Palette reichte von Vierteln der Oberschicht bis zu Slums der ärmsten Bevölkerung, aber auch landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen mitten im Stadtgebiet.
Ab dem 22. Dezember standen die ländlichen Regionen Myanmars im Vordergrund: der Inle-See mit seinen Einbeinruderern und schwimmenden Gärten, die Tropfsteinhöhle von Pindaya mit Tausenden von Buddhastatuen, das Kolonialstädtchen Kalaw als Ausgangspunkt für eine halbtägige Trekkingtour zu einem Dorf der Bergvölker, eine ganztägige Schifffahrt auf dem Ayeyarwady (dem Hauptfluss Myanmars), und schließlich Bagan, die wichtigste Kulturstätte des Landes mit Hunderten von Tempeln und Pagoden. Aber auch in der ehemaligen Königsstadt Mandalay wurde Station gemacht. Hier erlebte die Gruppe ein tektonisches Ereignis, das Geschichte schrieb: Am 26. Dezember erfolgte gegen 8 Uhr Ortszeit ein kurzes, aber deutlich spürbares Erdbeben. Sorgen machte sich die einheimische Bevölkerung nicht, denn es gab keine Schäden, und kleine Erschütterungen sind in Myanmar nicht ungewöhnlich. Aber diesmal brach über einige Teile Südostasiens ein Inferno herein: Das leichte Erdbeben von Mandalay war nur der Ausläufer des schweren Seebebens vor der Westküste Sumatras, das mit einer riesigen Tsunami-Flutwelle verbunden war. Die Bilder dieser Katastrophe gingen um die ganze Welt, und glücklicherweise konnten am Abend des Bebens die Eltern der Exkursionsteilnehmer telefonisch informiert werden, dass keinem in der Reisegruppe etwas passiert war.
Geographische Schwerpunkte der Exkursion
Neben Besichtigungen und Überlandfahrten stand natürlich auch die Beschäftigung mit geographischen Sachverhalten im Mittelpunkt der Reise. An sieben Abenden sowie während der Schifffahrt auf dem Ayeyarwady wurde Myanmar unter geographischen Aspekten näher beleuchtet - durch Lehrerreferate, Gesprächsrunden und in Form von Fragen, die durch die Schüler beantwortet werden mussten. Von den Themenbereichen seien nur die wichtigsten genannt: die Landschaftseinheiten Myanmars, der Monsun in Südostasien, ökologische Probleme des Landes, die Landwirtschaft in Myanmar - Probleme und Lösungsversuche, der Reisanbau in Südostasien, die Geschichte der Erdölförderung in Myanmar, die Forstwirtschaft am Beispiel der Teakholznutzung, Stadtgeschichte und Stadtentwicklung von Yangon, Stadtgeographie von Mandalay, die buddhistische Weltanschauung.
Reiseverlauf 2
Am 1. Januar 2005 hieß es Abschied nehmen. Dass die Reise so gut klappte, war nicht zuletzt das Verdienst unseres einheimischen Reiseleiters Kyaw Moe Win, der soweit wie möglich auf unsere Wünsche einging und auch bisweilen das Programm änderte. Allerdings konnte auch er nichts für die häufig schlechten Straßenverhältnisse und das recht einseitige birmesische Essen - nach der Rückkehr in Deutschland war Reis jedenfalls für alle Exkursionsteilnehmer erst einmal von der Speisekarte gestrichen ...
Leo Maier, Stefan Bößl