Englandfahrt 2012: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 9. April 2013, 12:52 Uhr

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Spinnen die Briten wirklich? - 52 Teenager auf Aufklärungsmission - Auf nach Great Britain!

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„Die spinnen, die Briten!“, behauptete schon Obelix. Wie viel an dieser Aussage wirklich dran ist, wollen wir 52 Achtklässler/innen in der ersten Woche der Osterferien herausfinden. Herr Grau, Frau Linß und Herr Böll haben sich netterweise zuvor bereit erklärt, uns auf dieser Mission zu unterstützen. Los geht das Ganze am Abend des 30.3.2012, als sich um ca. 20 Uhr 45 eine Schar aufgeregter Mittelstüfler von ihren Eltern verabschiedet.

Als wir dann nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht im Bus am Morgen den Fährhafen von Calais erreichten, und uns erst mal verschlafen durch eine Passkontrolle schleppten, stellten wir enttäuscht fest, dass die von den Lehrern versprochenen Toiletten hier leider nicht existierten. So mussten die Blasen einiger Schüler erst mal warten, bis wir dann auf der großen Fähre waren, die uns auf die englische Insel bringen sollte. Dort vertrieb man sich die Zeit durch „Tabu“ spielen, Erkunden des, mit nützlichen Dingen, wie haufenweise Alkohol, ausgestatteten Bordshops oder durch Genießen der britisch-französischen Seeluft.

Nach ca. 1,5 Stunden überraschend ruhiger Seefahrt hatten wir dann endlich wieder festen Boden unter den Füßen und fuhren weiter nach Canterbury. Auf dem Weg dorthin hatten einige von uns ein paar Schwierigkeiten, sich an den englischen Verkehr zu gewöhnen. („Hilfe, wir sind falsch in den Kreisverkehr reingefahren!“ oder „Oh Gott, der Typ da liest Zeitung beim Autofahren!“ - „Das ist der Beifahrer...“)

Endlich bei der Canterbury Cathedral angekommen, wurden wir mit Hilfe von Audio-Guides herumgeführt – wobei man hier nicht wirklich von Hilfe sprechen konnte, eher von zusätzlicher Verwirrung, da die auf Englisch beschriebenen Wegweisungen (nur ein paar von uns schafften es das Ding mehr oder weniger zufällig auf Deutsch umzustellen) nicht immer mit der Realität übereinstimmten. Danach durften wir eine Weile durch das etwas altmodische, aber sehr hübsche Canterbury schlendern, wo die meisten ihre ersten Pfund ausgaben, unter anderem für eine Kostprobe „Fish and Chips“, die nicht von allen wirklich genossen wurde. Schließlich fuhren wir weiter nach Greenwich zum Nullmeridian. Dort überlegten wir, ob wir uns für zehn Pfund einmal auf den berühmt-berüchtigten Nullten Längengrad stellen und anschließend in das dazugehörige Museum gehen sollten, der Vorschlag fand jedoch keinen sehr großen Anklang. Eine Schülerin (die an dieser Stelle lieber anonym bleiben möchte) stellte laut fest: „Ich will jetzt einfach auf den Strich gehen und dann können wir ja weg!“ Wie sie leider erst danach bemerkte, war das etwas zweideutig...

Um den Tag abzurunden, hatten wir dann noch etwas Zeit, Greenwich zu erkunden. Anschließend wurden wir von unseren beiden netten Busfahrern zu einem Parkplatz, unserem „Meeting point“ für die nächsten Tage, gebracht, wo wir das erste Mal auf unsere Gastfamilien trafen. Als wir nach dem Abendessen glücklich in unseren Betten lagen schlossen wir die Augen und schliefen sofort ein.

Am nächsten Tag, dem 1. April, ging es, nachdem wir alle wichtigen Informationen über unsere Gastfamilien ausgetauscht, mit unseren tollen Zimmern angegeben oder anderen neidisch beim Schwärmen zugehört hatten, zum Camden Lock Flohmarkt. Dort hatten wir drei Stunden Zeit, uns in den bunten Gassen des ehemaligen Pferdemarktes ausgiebig zu verlaufen und anschließend gerade noch rechtzeitig unter einem Berg von neu erworbenen Sachen zum Bus zu hetzen. Als wir schließlich zum Hyde Park weiterfuhren, startete Herr Grau eine Durchsage: „Da die Fähren vorerst streiken, müssen wir leider noch etwas länger in England bleiben.“ Unter den Schülern brach Gejubel aus, bis der Lehrer uns kurz darauf erklärte, dass dies nur ein Aprilscherz („April Fool’s Day“!) sei. Schade eigentlich!

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Im Hyde Park hörten wir uns einige etwas schräge Reden an, aßen noch ein Eis und fuhren dann schon bald weiter zum Wohnsitz der Queen: Dem (tatataaa!) Buckingham Palace (bitte nicht denken, die Royals wohnen in einem gebackenen-Schinken-Palast!), wo wir leider nur einen weit entfernt stehenden Palastwächter zu Gesicht bekamen. Hier knipsten wir auch unser Gruppenfoto. Die anscheinend völlig harmlose Tour zum Covent Garden, endete für Herrn Böll etwas anders als geplant. Als er am Schluss vom Schüler-zählen wieder auf seinen Platz zurückkehren wollte, staunte er nicht schlecht: Da lag doch tatsächlich ein Hundehaufen auf seinem Sitz! Wer hatte sich denn da erleichtert? Dem völlig entgeisterten Herr Böll schallte ein lautes „April! April!“ entgegen. Nach näherer Begutachtung und einigen fassungslosen „Ich glaub ich spinne!“-Ausrufen stellte er aber erleichtert fest, dass es nur ein künstlicher Plastikhaufen war, den einige Schülerinnen im Covent Garden ergattert hatten (vielleicht spinnen die Briten ja wirklich: braune Haufen aus Plastik zu verkaufen...). Den Rest des Nachmittages verbrachten wir in zwei Gruppen aufgeteilt: Die einen besuchten das Musical „Lion King“, die anderen starteten noch eine abschließende Shoppingtour im Covent Garden.

„Mammuttag!“, war das erste was uns am Montagmorgen durch den Kopf ging. Heute sollten wir nicht vor 23 Uhr „nach Hause“ kommen, damit war uns schon gedroht worden. Etwas mulmig im Magen machten wir uns folglich auf zur Tower Bridge, wo sich die ersten schon über ihr riesiges Lunchpaket hermachten. Im Tower Bridge Museum hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die Skyline von London und erfuhren einiges zu der berühmten Brücke. Gegen Mittag ging es dann in das „London Dungeon - the scariest place in London“. Dort wurde uns ca. 90 min. lang ordentlich das Fürchten gelehrt, von blutigen Plastikskeletten über echte (und ziemlich furchteinflößende) Schauspieler war dort alles vorhanden. Dann liefen wir zu Fuß zum Globe Theatre, wo wir von unserem Führer das alte Shakespeare-Theater gezeigt bekamen. Am Abend fuhren wir ungefähr zwei Stunden lang durch London, mit an Bord unsere lustige, deutschsprachige Fremdenführerin, die uns Shoppingtipps gab, den „schönsten Deutschen Englands“ zeigte und uns Gruselgeschichten über die Themse erzählte.

Das Ende des Tages bildete der Bowlingabend, an dem wir viel Spaß hatten und viele Pommes aßen.

Der nächste (und letzte Tag in London) begann damit, dass wir die Qual der Wahl hatten: entweder Natural History Museum oder Science Museum. (Das fing ja gut an!) Sehr zu Herrn Graus Ärger entschieden sich fast alle von uns für das Natural Museum, in dem es wirklich viel zu entdecken gab – zu viel für nur eineinhalb Stunden! Zum letzten Mal für unsere Reise ging es dann zum Covent Garden, wo wir nochmal viel Zeit hatten, unsere Pounds auszugeben. Am Nachmittag erwartete uns dann die Queen persönlich. Zu unserem Bedauern konnten wir keinen Tee mit ihr trinken...sie war aus Wachs. Und ehe wir uns versahen, standen wir neben zahlreichen Stars wie Robert Pattinson, Lady Gaga oder Johnny Depp. Wir befanden uns mitten in Madame Tussaud`s, dem berühmten Wachsfigurenkabinett! Während die einen dem Papst und Gandhi die Hand schüttelten, streckten andere Hitler die Zunge raus, saßen mit den Beatels auf dem Sofa, sangen mit Micheal Jackson, oder schwangen neben David Beckham die Tennisschläger. Auch Madame Tussauds höchstpersönlich durfte nicht fehlen und die Lehrer standen natürlich vor Albert Einstein und Picasso. Den Abend verbrachten wir dann zusammen mit unseren Gastfamilien.


Am Mittwoch, dem Tag der Abreise, luden wir morgens unsere Koffer in den Bus, atmeten noch einmal die herrliche Londoner Stadtluft ein und verabschiedeten uns von unseren „Ersatzeltern“ der letzten Tage. Dann fuhren wir mit dem Bus nach Brighton, wo wir in vier Stunden die kleine Stadt am Meer unsicher machten. Als Abschluss unserer England-Fahrt besichtigten wir die atemberaubenden Klippen von Beachy Head – eine Aussicht wie aus dem Bilderbuch. Anschließend erreichten wir gegen 17.00 Uhr den Fährhafen in Dover, wo wir um 18.00 Uhr England verließen. Mit einem wunderschönen Sonnenuntergang, vor uns England und im Rücken schon Frankreich (wir fuhren rückwärts) verabschiedeten wir uns von der Insel. Goodbye, Great Britain!

Nach einer mal wieder etwas schlaflosen Nacht (inzwischen waren wir es ja gewohnt) fielen wir dann am Gründonnerstag gegen sieben Uhr morgens in Bamberg ein und unseren Eltern in die Arme.

FAZIT: Es stimmt, die Briten spinnen wirklich. Aber wer tut das denn nicht?

Lilli Sense und Lena Kellermann, 8a

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