Selbstverständnis des Fachs Kath. Religion: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 11. März 2010, 08:52 Uhr
Im katholischen Religionsunterricht treten die jungen Menschen von ihren unterschiedlichen Lebenswelten her in reflektierten Dialog mit dem kirchlichen Glauben. Ausgehend von der christlichen Überlieferung, die in zwei Jahrtausenden vielfältige Kulturen geprägt hat, werden die Schüler mit der religiösen Dimension der Wirklichkeit vertraut und erschließen in diesem Horizont tragfähige Lebensperspektiven. Dabei nehmen sie die christlichen Wurzeln unserer abendländischen Kultur in den Blick und lernen Grundlagen des modernen Europas verstehen. Verfassungsrechtlich als ordentliches Lehrfach verankert, verwirklicht der katholische Religionsunterricht einen kirchlichen Dienst im Bildungsangebot unserer offenen, vielstimmigen Gesellschaft. Gerade in seiner konfessionellen Gestalt fördert er am Lern- und Lebensort Schule gesprächsfähige Identität und Toleranz, die auf Überzeugungen beruht.
Angesichts einer beschleunigten Individualisierung und Pluralisierung unterstützt der Religionsunterricht die Gymnasiasten darin, Lebensorientierung in einer Situation zu finden, die von religiöser Vielfalt, unbestimmter Sehnsucht nach Transzendenz, aber auch von weltanschaulicher Beliebigkeit gekennzeichnet ist. Den gläubigen Schülern hilft er, ihr Christsein reflektierend zu verantworten und zu vertiefen; die suchenden oder dem Glauben bewusst fernstehenden regt er an, sich mit christlichen Positionen auseinander zu setzen und den eigenen Standpunkt zu überdenken. Bei den jungen Menschen, die sich gleichgültig zeigen, weckt er zudem Gespür für die Lebensbedeutsamkeit religiösen Fragens. Entsprechend gilt dies alles für die steigende Zahl der Ungetauften, die sich für dieses Fach entscheiden.