Selbstverständnis des Fachs Ev. Religion: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 10. März 2010, 16:54 Uhr

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Der evangelische Religionsunterricht hat die Aufgabe, der Kommunikation des Schülers mit dem christlichen Glauben in der gegenwärtigen Welt zu dienen. Er hat folgende Ziele:

- Der Religionsunterricht soll Antworten von Christen auf die Fragen, Nöte und Herausforderungen unserer Zeit suchen und entfalten. Das sollte geschehen im Blick auf die Fragenden selbst, auf die Mitmenschen und die Umwelt. Dabei ist die altersspezifische Einstellung zum Glauben im Horizont des religiösen Bewusstseins unserer Zeit zu beachten.

- Der Religionsunterricht informiert und orientiert über die christliche Tradition, die Lebensäußerungen der Kirche und über die ökumenischen Fragen sowie über außerchristliche Daseinsauslegungen. Notwendig sind dabei sachliches Gespräch und Hinführung zur Urteilsfähigkeit in der pluralistischen Gesellschaft.

- Der Religionsunterricht schuldet dem Schüler konkrete Lebenshilfe, damit dieser zu sich selbst finden und in der Gesellschaft mündig werden kann. Damit ist der Religionsunterricht zugleich Einübungsfeld für die Achtung Andersdenkender. Da Glauben und Denken, Lernen und Leben, Haltung und Verhalten zusammengehören, muss der Religionsunterricht sowohl für kritische Fragen offen sein als auch Möglichkeiten der Einübung und Einführung sowie Raum zum Ausführen und Ausüben in der Schule gewähren.

- Der Religionsunterricht hat den Anruf Gottes in der christlichen Überlieferung gegenüber dem Menschen unserer Zeit auszusprechen. Deshalb bemüht er sich darum, dass der Schüler dem biblischen Wort begegnen, Wege zum eigenen Glauben an Jesus Christus finden und in die Gemeinschaft der Christen hineinwachsen kann.

Im Vollzug des Religionsunterrichts werden Fragen gestellt und Antworten gegeben. Die Antworten dürfen nicht an den Fragen der Schüler vorbeigehen. Sie müssen mit den Schülern solidarisch gesucht und erarbeitet werden - im Bewusstsein, dass auch der Lehrer ein Fragender ist. Die Problemorientierung des Religionsunterrichts darf dabei weder gegen die Bibelorientierung ausgespielt werden noch umgekehrt. Es geht vielmehr um die spannungsvolle Einheit von Wirklichkeitserfahrung und Glaubensauslegung.



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